Notizbuch B3Theodor Fontane118534262SchreiberFriedrich Fontane116647701Gabriele Radecke123987385Editorische AssistenzJudith MichaelisRahel RamiTranskriptionGabriele Radecke123987385CodierungGabriele Radecke123987385Judith MichaelisKommentierungGabriele Radecke123987385MetadatenMartin de la Iglesia1017477760IT, Visualisierung und PortalentwicklungMathias Göbel
Druckgeschichte einzelner Notizbuchaufzeichnungen
E (TD): GBA–Erz. Werk, Bd. 5, S. 173. (Blatt 55v-57r: Ellernklipp; datiert auf Sommer 1879.)
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Theodor Fontane: Notizbücher. Digitale genetisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg. von Gabriele Radecke. https://fontane-nb.dariah.eu/index.html. 2015-2017, abgerufen am: [Datum des Abrufs]Alle im Rahmen des Projektes erarbeiteten Inhalte der Edition sind unter der Lizenz „CC-BY-ND-NC-4.0 international“ zugänglich. Die Digitalisate der Notizbücher Theodor Fontanes stehen unter der Lizenz „CC0-1.0“ zur Verfügung.
Digitale Edition im TextGrid-Repositorium als Langzeitarchivierung
Theodor Fontane: Notizbücher. Digitale genetisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg. von Gabriele Radecke. https://textgridrep.de/browse.html?id=textgrid:129mw.0, abgerufen am: [Datum des Abrufs]
Publikationen im Verlag Walter de Gruyter
Print-Edition
Theodor Fontane: Notizbücher. Historisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin [in Vorbereitung]
E-Book-Edition
Theodor Fontane: Notizbücher. Historisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin [in Vorbereitung]textgrid:22jt8Notizbücher. Digitale genetisch-kritische und kommentierte Hybrid-EditionAutorTheodor Fontane118534262HerausgeberinDr. Gabriele Radecke123987385Gesamtleitung, Idee und Konzeption sowie editions- und literaturwissenschaftliche LeitungDr. Gabriele Radecke123987385Informationswissenschaftliche und -technologische Leitung sowie Koordination in der SUBDr. Mirjam Blümm (seit April 2015)1042174490Prof. Dr. Heike Neuroth (Juni 2011–März 2015)118022547Editorische AssistenzJudith Michaelis (Juni 2011–Dezember 2015; Codierung)Rahel Rami (Juni 2012–Juni 2017; Codierung und Register)Hartmut Hombrecher (August 2015–Juni 2017; Codierung)Adrian Bruhns (Februar 2016–Januar 2018; Codierung und Register)Juljana Battenberg (Juli 2016–September 2019; Register)Lisa Kunze (Februar 2018–September 2019; Register)Simon Sendler (Oktober 2018–September 2019; Codierung und IT)Jan Stieglitz (2018; Register)Anne Karzel (2019; Codierung)MetadatenMartin de la Iglesia1017477760Dr. Susanne Al-Eryani105346181XIT, Visualisierung und PortalentwicklungMathias GöbelMichelle Weidling (Edierter Text und Buchausgabe)Ubbo Veentjer (Suche)GNDStephan HeupstBeratungChristoph KudellaBeratung (Metadaten)Alexander JahnkeUwe Sikora1155094360Christiane Fritze1018377743Beratung (TextGrid)Stefan FunkFelix Lohmeier1059568683Beratung (Visualisierung)Sibylle Söring174452152Thorsten VittInstitutionenTheodor Fontane-Arbeitsstelle, Georg-August-Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie (Leitung: Dr. Gabriele Radecke)1072779560Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen2020450-4DE-7Abteilung Forschung & Entwicklung (Leitung: Dr. Jan Brase)1024250601Gruppe Metadaten und Datenkonversion (Leitung: Alexander Jahnke)Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities (DARIAH-DE)TextGrid – Virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften (TextGrid)Deutsche Forschungsgemeinschaft2007744-0Assoziierte PartnerinStaatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung2118116-0DE-1Eigentümerin der HandschriftenStaatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung2118116-0DE-1VerlagWalter de Gruyter10095502-2Herstellung der Scans: LeitungDr. Gabriele Radecke123987385Dr. Jutta Weber110479378Herstellung der ScansFirma MIK-Center Berlin-BlankenburgHerstellung der Scans: FinanzierungDeutsche Forschungsgemeinschaft2007744-0Walter de Gruyter-Verlag10095502-2Projektförderung (2011–2017)Deutsche Forschungsgemeinschaft2007744-0NE 1434/1-2 610728RA 2100/1-2 610729BerlinStaatsbibliothek zu Berlin, Preußischer KulturbesitzHandschriftenabteilungNachl._Theodor_Fontane,Notizbücher_B03DE-611-HS-17793971879Fontanes unvollständige Inhaltsübersicht, die er teils auf Notizbuchhersteller-Etiketten, teils auf an- bzw. aufgeklebten Blättern der vorderen äußeren Einbanddecken oder auf vorderen äußeren Einbanddecken notierte. Die Inhaltsübersicht zu Notizbuch B03 schrieb Fontane auf einem Notizbuchhersteller-Etikett.1879Friedrich Fontanes unvollständige Inhaltsübersicht, die er auf den Rückseiten von an- bzw. aufgeklebten Kalenderblättern der vorderen inneren Einbanddecken oder in Ausnahmefällen auf Notizbuchhersteller-Etiketten oder aufgeklebten Blättern der vorderen äußeren Einbanddecken festhielt. Die Inhaltsübersichten entstanden zwischen dem 2. März 1923 (vgl. Notizbuch E01; eigenhändige Datierung) und dem 9. Dezember 1927 (vgl. Notizbuch A15; Datum auf dem Kalenderblatt). Nur in wenigen Fällen hat Friedrich Fontane die Übersichten datiert. Die Inhaltsübersicht zu Notizbuch B03 entstand am oder nach dem 22. Juli 1925.Theater (Faust – Zärtliche Verwandte – Ehe von heute – Uriel Acosta)Die in den „Fontane Blättern“ 1976 veröffentlichte Inhaltsübersicht, die lediglich Theodor und Friedrich Fontanes Inhaltsübersichten zusammenführt. Mit vielen Entzifferungsfehlern; vgl. Fontane Blätter 1976, S. 64–66.1879. Theater. (Faust – Zärtliche Verwandte – Ehe von heute – Zärtliche Verwandte – Ehe von heute – Uriel Acosta.)Gabriele Radeckes autopsiertes Inhaltsverzeichnis, das im Rahmen der Notizbuch-Edition von 2017 ermittelt wurde.[Briefkonzept: An Wilhelm Hertz] (Ausfertigung am 10. Oktober 1879, Berlin, HBV, Nr. 79/88), Blatt 15vEllernklipp (Entwurf zum 11. Kapitel) (Entstehung: zwischen dem 4. und 8.11.1879), Blatt 55v, 56r, 56v und 57r[Theaterkritik: Notizen. Die zärtlichen Verwandten – von Roderich Benedix] (Theaterbesuch: 2.10.1879), Blatt 27r, 28r, 29r und 30r[Theaterkritik: Notizen. Eine Ehe von heut – von Antonie Hackenthal] (Theaterbesuch: 4.11.1879), Blatt 38r, 38v, 43r, 44r, 45r, 46r, 47r, 48r, 49r, 50r, 51r und 52r[Theaterkritik: Notizen. Faust I – von Johann Wolfgang Goethe] (Theaterbesuch: 27.09.1879), Blatt 15r, 16r, 17r, 18r, 19r, 20r, 21r, 22r, 23r, 24r, 25r und 26r[Theaterkritik: Notizen. Medea – von Ernest Legouvé] (Theaterbesuch: 17.11.1879), Blatt 60v, 61r, 61v, 62r, 62v und 63r[Theaterkritik: Notizen. Uriel Acosta – von Karl Gutzkow] (Theaterbesuch: 8.11.1879), Blatt 53r, 54r, 54v und 55r[Theaterkritik: Notizen. Wilhelm Tell – von Friedrich Schiller] (Theaterbesuch: 11.11.1879), Blatt 57v, 58r, 58v, 59r, 59v, 60r und 60v[Nicht ermittelt] (Notizen) (Entstehung: XXX), Blatt 38rBlattfragmente: Keine Reste von herausgerissenen BlätternBlattfragmente: 25; Reste von herausgeschnittenen Blättern, unbeschriftet (beschriftet: Blatt 35r und 42r). Blatt 1r-14v, 31r-37v und 39r-42vBlattfragmente: Keine Reste von herausgerissenen und -geschnittenen BlätternKalenderblatt: 1; angeklebt. Blatt Ir und IvVakat-Seiten: 31. Blatt IIr/v, 16v-30v (nur Blattrückseiten), 43v-53v (nur Blattrückseiten) und 63v-64vDie erste Foliierung der Einzelblätter in arabischen Ziffern hat Archivar 1 vermutlich in den 1960er Jahren mit Bleistift auf den Blattvorderseiten (recto-Seiten) vorgenommen. Die zweite Foliierung der Einzelblätter wurde im Rahmen der Notizbuch-Edition von Archivar 2 im November 2011 mit Bleistift auf den Blattvorderseiten (recto-Seiten) in arabischen Ziffern durchgeführt. Dabei wurde die alte Zählung mit eckigen Klammern markiert. Der auf dem Vorsatzblatt IIr geschriebenen Auktionsnummer von 1933, „508-3“, ging keine Foliierung voraus.LiniertBesonderheiten: KeineDruckschriften: Unspezifizierte Druckschrift. 1 Kalenderblatt: Blatt IvSkizzen: KeineStempel: 1. Friedrich Fontane: Vorderes Vorsatzblatt IIrRotbraun-braun melierter Pappeinband mit einem Vorsatzblatt vorne; Fadenheftung; Einbanddecke ohne Stifthalterung, mit Papieretikett, ohne an- bzw. aufgeklebtes Blatt; kein Lesebändchen, keine Notizbuchtaschen. Vordere äußere Einbanddecke: vakat. Papieretikett von Fontane mit schwarzer Tinte beschriftet: „1879“ Signaturenklebchen (von fremder Hand 1 mit schwarzer Tinte, dünner Feder beschriftet: „B.3.“). Vordere innere Einbanddecke: vakat. Angeklebtes Kalenderblatt (darauf von fremder Hand 3 mit Bleistift beschriftet (Häkchen), Foliierung durch Archivar 2: „I“), von Friedrich Fontane mit blauer Tinte beschriftet (Inhaltsübersicht). Hintere innere Einbanddecke: vakat. Hintere äußere Einbanddecke: vakat. Signaturenklebchen (vakat). Buchrücken: Signaturenklebchen (von fremder Hand 1 mit schwarzer Tinte, dünner Feder beschriftet: „B3.“).Alle Abkürzungen in den Notizbüchern sind im Verzeichnis der Abkürzungen dokumentiert.Alle editorischen Abkürzungen sind im Verzeichnis editorischer Abkürzungen dokumentiert.Alle editorischen Zeichen sind im Verzeichnis editorischer Zeichen dokumentiert.Arabische ZiffernFrakturAntiquaSchreibschriftenKapitälchenm mit Geminationsstrichn mit GeminationsstrichZeichen für ReichstalerEreignisregisterLiteratur- und SiglenverzeichnisRegister der Körperschaften und InstitutionenRegister der Orte, Sehenswürdigkeiten und BauwerkePersonenregisterRegister der musikalischen Werke, literarischen und anderen Texte, der Werke von Bildenden Künstlern und Werke Fontanes sowie der PeriodikaZwischen dem 27.09.1879 und dem 17.11.1879:27.09.1879 (Faust I), 2.10.1879 (Die zärtlichen Verwandten), 10.10.1879 (Briefkonzept), 4.11.1879 (Eine Ehe von heut), 8.11.1879 Uriel Acosta), 11.11.1879 (Wilhelm Tell) und 17.11.1879 (Medea)DeutschFranzösischItalienischLateinfictionEntwurf (Roman/Erzählung)ErzählungRomannon-fictionBriefKonzept (Brief)Notizen (Theaterkritik)TheaterkritikTheodor FontaneFriedrich FontaneArchivar 1: Unbekannter Archivar, in den 1960er JahrenArchivar 2: Gabriele Radecke, im November 2011Fremde Hand 1: Bibliothekssignatur auf den Signaturen-Klebchen (alt) der Einbanddecken/des BuchrückensFremde Hand 2: Auktionsnummer, 1933Fremde Hand 3: Häkchen auf dem EtikettFriedrich Fontane (FONTANE.), von Friedrich Fontanes HandPostumer DruckTinte (Schwarz)Tinte (Blau)BleistiftFeder mit mittlerer BreiteFeder mit feiner BreiteReinschriftliche Notizbuchaufzeichnungen mit sehr gleichmäßigen Schriftzügen, Unterstreichungen, Gliederungen und Einrückungen. Die meisten Reinschriften sind Abschriften früherer Aufzeichnungen oder belegen, dass konzeptionelle Überlegungen vorausgegangen waren.Sehr schwer zu entziffernde, mit Bleistift geschriebene Notizbuchaufzeichungen mit einem äußerst unruhigen Duktus und verzerrten Buchstaben. Sie sind darauf zurückzuführen, dass die Notizbuchaufzeichnungen ohne eine feste Schreibunterlage zumeist unterwegs entstanden sind. Notizbuchaufzeichnungen mit regelmäßigem und nur vereinzelt vorkommendem unregelmäßigen DuktusVersion 0.1 vom 20.09.2018 Notizbuch B3: Digitalisate, Transkription, TEI/XML-Ansicht (Ausschnitt und Gesamtansicht), Inhaltsverzeichnis, Überblickskommentar, Stellenkommentar, Register.B.3.1879✓TheaterI(Faust – Zärtliche Ver-wandte – Ehe von heute –Uriel Acosta)1925Juli31 Tage
S.-A.
Sonnen-Aufgang 4
U.
Uhr 5
M.
Minuten
M.-A.
Mond-Aufgang 5
U.
Uhr 29
M.
Minuten
V.
S.-U.
Sonnen-Untergang 8
U.
Uhr 7
M.
Minuten
M.-U.
Mond-Untergang 8
U.
Uhr 58
M.
Minuten
N.
22MittwochMaria Magdalena. 1. Ab202—15830. WocheFONTANE.[0]II508-31234567891011121314[1]Kahle15Mein eigentlichesElementStattmein eigentlichesElementAuch vier Zeilenvorher würdeich anders be-tonen.... friſches Blutſtattfriſches Blut.Die Maskegut als Schüler;aber im Uebri-gen befriedigtemichs nicht.Fontanes Notizen zu Goethes „Faust I“ entstanden während der Theateraufführung am 27. September 1878. Die Kritik erschien am 30. September 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 273); vgl. Nr. 3693. Endlich hab ich die letztenBlätter des Buches zurPoſt geben können, undmorgen früh wirdalles in Eupels Hän-den ſein.Fontane hat das Briefkonzept an Wilhelm Hertz am oder kurz vor dem 10. Oktober 1879, geschrieben; die Ausfertigung des Briefes ist auf Berlin, den 10. Oktober datiert. In dem Schreiben geht es um die dritte Auflage des zweiten „Wanderungen“-Bandes, „Oderland“. Vgl. Nr. 79/98, und Nr. 317.[2]Als Diabolo 16nicht diaboliſch genugals Ironicus nichtironiſch genug.Akt IIIKahleWenn wiruns drüben wiederfinden. (Haltich für falſch.)„Mein guterHerr, Ihr ſeht dieSachen
etc
et ceteraGutVerachte nur dieKunſt und Wiſſenſchaft.Nur von: „erſoll mir zappeln,Nichtgutkleben
etc
et cetera“ wirdsbeſſer.[3]17Mit dem SchülerHier giebt er allenein ſcharfes Geprägeund er ironiſirtnicht, ſondern ertreibt Hohn mitdickem Behagen.,was ſich ganzgut macht.Das ganze ſtummeSpiel beim „Eritissicut Deus“ſehr gut. Sonſthat es michnicht entzückt.(Das Publikumſagte: ganzvorzüglich.)18 [4]Das Flohliedgut vorgetragenaber doch zuforcirt.Gut wie erdie Hexe nieder-tritt. Nachherwieder ſchlechter.Du nennſtmich HerrBaron .. Ichbin ein Cavalieretc.Bril-lant.Akt II„Bin wederFräulein“ –gut, ganzanders wie ge-[5]wöhnlich; aber 19im Maaß ver-fehlt; ebenſoder Hofknix.Den machtkein Bürger-mädchen.„Bin dochein thöricht,furchtſamWeib“ nichtleicht u. nichtehrhaft genug.Der Tonvorzüglich, derGriff ausgezeich-net, es liegtalles in der[6]20Linie. Aberes kommt nichtnatürlich genugheraus. Es iſtwahr: es giebtgerade (und Gottſei Dank) bisdieſen Tag, ſolcheſimplen Natur-geſtalten, diedie Prinzeſſinaus dem Mär-chen ſind. Undſo giebt ſies.Aber zuſchwer, zubetont.„Ach liebeFrau, wie[7]21ſchwer daß ertodt iſt (Siehedie Stelle imText) Auchhier iſt ſieviel zu ſchwer.„Das iſtdes Landes nichtder Brauch“ unddieſe drei vierZeilen mitKahleſehrgut.Gut„Was meintder Herrdamit?“SehrgutDie ganzeScene brillant[8]In den erſten 22Scenen des 3.Akts, wo ſieallein ſpricht,alles zu ſchwer;aber das Dialo-giſche mit Kahleund Berndal ſehrgut.Sehr gut dieSchilderung wieſie das Kindaufgepäppelt hat.Gut„Daß ich aufEuch nichtböſe werdenkonnte.[9]„Mach über- 23läufer.“ Wunder-voll.„Ach beſterMann von Herzenlieb ich Dich“.Die monolo-Sehrſchöngiſchen 4 Schluß-zeilen gleichwieder ſchlechter.5. Akt.MeineRuh iſt hin– die erſten4 Zeilenrecht gut,[10]dann eine 24zeitlang wiederſchön.Von Zeile5 bis Zeile12 am ſchön-ſten; dannwird eswieder ſchwächer.Dann der Dia-log: „Wie hälſtDus mit Gott?“Sehr gut, wieſie über Kahleſpricht.[11]„Daß er nicht 25mag eine Seelelieben“ – dieBetonungen ab-weichend undmir ſcheint nichtrichtig, aber hin-zunehmen.Die Schluß-zeilen hübſch,namentlich eineZeile.„„mir einGebend“falſch.[12]Das Ganze26dieſes Gebetsſehr ſchön.Neben demſterbendenBruder nichtbeſonders.Wundervollihr Erſcheinenin der Kirche.Erſchütternd.27 [13]Die
zärtl.
zärtlichen Verwandten„Sprechen Sie nicht mehrdavon. –“„Ein ſchönes Mädchen“„Und voll tieferEmpfindung“.„Sie wird einenMann ſehr glück-lich machen.“Ich würd ihr ſagen:„etwas einfacher.Die Welt gehtnicht jeden Augenblickunter.“Frieb.Embrassez-moi-Scenebrillant.Fontanes Notizen zu Roderich Benedix’ „Die zärtlichen Verwandten“ entstanden während der Theateraufführung am 2. Oktober 1878. Die Kritik erschien am 4. Oktober 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 277); vgl. Nr. 3623.28 [14]„O nein, es wirdnicht lange dauern“.Wie als ob einergefrühſtückt werdenſollte.Akt III II. DieScene mit der Hof-meiſter, Berndal undGoritz, ganz nett.„Oder ſollte ernichts gemerkthaben?“ Dertrockene Humorglückte ihm hierſehr gut.„Sie hat ſolcheignes Weſen“.[15]Breitbach und 29Schummrich – brillanteScene.Ihre Haltung undStellung – z. B. alsSchummrich ſeinenAntrag macht –, nach-her als Barnauihr ſeine Scenemit ihr hat, iſtdas Statuariſchealles gut, – aberdas Sprechen gehtdurchaus nicht. Esiſt alles wiezum Sterben.Alles zu ſchwer.„Stoßen Sie michnicht hinaus indie fremde Welt“.[16]Es iſt alles im 30Gretchen⸗Ton; Thus-nelda iſt aber nichtGretchen. Es iſteben ein Luſtſpiel,alles Durchſchnitts-Verhältniſſe, jaBenedixiſch⸗haus-backene Verhält-niſſe.„Mein theurerHerr“ – wieKäthchen von Heil-bronn. Da paſſendieſe Töne hin,nicht hieramSchluß.31323334353637[17]Huben: Hofjäger38100,000 Reichstaler 1,200 ReichstalerThaler
N.Z
MedeasTheater⸗Direktor.Ich hörte, lange vorAufführung des Stücks,„daß es ein nie da-geweſener Erfolgerzeigen oder Beifallabgelehnt werdenwürde“ und wurdedadurch an die frührehäufige Redewendungerinnert: „Erwird entwederJuſtizminiſter oderin BerlinerFamilienFontanes Notizen zu A. Hackenthals „Eine Ehe von heut“ entstanden während der Theateraufführung am 4. November 1879. Die Kritik erschien am 6. November 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 310); vgl. Nr. 3696.endigt als Winkel-advokat.“ Alle dieſo Prognoſticirtenhab ich als Provin-zial-Stadtrichterendigen ſehn. Undſo wird es auchmit dieſer „Ehevon heute“ ſein.Statt die Extremezu halten, hältſie den Mittel-kurs. Es iſtein Stück wieandre mehr.3940414243 [18]Eine Ehe von heuteAkt I. DieJammerſcene zulang im Anfangzwiſchen Kleinund Bräm, unddie Verſendung derTochter roh.Dehnicke brillant.Erſt nein,dann ja,dann wieder neinalles in demſelbenAkt und immer drohter mit todtſchießen.Im Leben kommtalles vor (ich würderuhig „todtſchießen“ komman-44 [19]diren) aber inder Kunſt iſt esdegoutant und lang-weilig. Dannder Wurm-brief amdenVater Bräm diktirt.Akt II.„Die Gruben ſindexplodirt“. Fan⸗fare. Tuſch.„Der Saturnhat ſo vieleKnoten nicht zurück-gelegt.“ Frl.Keßler – Elvira.undLady Milfort.Orſina„Auf die beliebteArt zu enden“.45 [20]Die ganze Scene mitder erſten Geliebtenetwas gewagt.Die Schlußſceneiſt bedeutend, wiedie Meyer ſagt:„Und Du wußteſtes geſtern unddachteſt nichtan mich.“ Dasiſt nicht ohneBedeutung u. Talent.Akt III.Die Meyer alsjunge Frau; ſehrelegant. Kleingut, auch in derErſcheinung.[21]46Die Stelle, wie ſieihm ihre Liebeerklärt, iſt gutgearbeitet und vonder Meyer ganzwundervoll ge-ſpielt. Denn esiſt ſehr ſchwer.Aber es iſt auchzu viel Madde-lei. Dabei jugendlichunreif. Dann,da er im Landewar, ſo muß erwiſſen, daß derglei-chen alle Tagevorkommt: erthut aber alswär es funkel-nagelneu.47 [22]„Vergieb Du Heili-ge, Du Reine.“Dann kommt „keuſcheStirn.“„Flankenlos und rein,wie er Dich ſchufſoll er am jüngſtenTage Dich wiederſehn.“ AllesHeulerei.Akt IV.Die Meyer nimmtes mit. An ihrerToilette merktman es wohl, daßſie trauert.„Aendre DeinenLebenswandel“dies iſt zu dumm48 [23]und naiv für einemoderne Schweſter.„Er ahnt nicht ein-mal, wie ſehrich ihn liebe“. Gewißnicht. Nämlich derBruder Kuno.Die Scene zwiſchenMeyer u. Keßlerurſchwach.Die Quälereides Ganzen erinnertan „Erbförſter“.„Einmal ſeinWeib geweſen,heißt entweihtſein für immer“.[24]49Die Scene zwiſchenden beiden jungenEhegatten iſtwirkungsvoll. Aberhäßlich und dochgewöhnlich. Ganzweiblich⸗jugend-lich die Behandlungder Sache.Große Scene.Ungeheurer Bei-fall. Sie ſpieltes brillant undes iſt Muſikdrin. Aber dieſeMimik bedeutetnichts.[25]Akt V50Klein und Goritz.Und Dehnicke.Die kaufmänniſche Empfindlichkeitunverſtändlich fürmich. – Es fängtan lächerlich zuwerden.„Da meineBörſe iſt immerleer iſt, geh ich aufdie Börſe.“ Au.Dieſer Witz iſtnicht ſchlechterals andres.51 [26]So iſt dieſe ganzeForm von Litera-tur. Es ſchlägtzuletzt ins Lächer-liche um.„Und wennGott meineGebete erhört.“Auch der liebeGott wird nochinkommodirt.„In Brauers-feld ſiehtnd dieGruben ex-plodirt.“„Morgen werdenſie über michlachen.[27]Der Erfolg 52heiligt dieMittel.„Kuno Du glaubſtan Gott.“„Laß dieſe ent-ſetzliche Stundekeine vergeb-liche ſein.“[28]Uriel Acoſta53Akt I „MeinVerlobterLehrerſagt Judith, undmein Verlobterklingts einemmatten Echonach. Daraufhin ſchreit erdas Wort „Lehrer“.Dies kann abernicht vorkommen.Sie kann esherzlich verlegenſagen, innerlichaccentuirt, abernicht laut. DasFontanes Notizen zu Karl Gutzkows „Uriel Acosta“ entstanden während der Theateraufführung am 8. November 1879. Die Kritik erschien am 11. November 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 315); vgl. Nr. 3697.[29]leiſtet Herr Ur-54ban und kommt anden Kl---geln.Akt II. Die großeScene kam zukeiner vollen Wirkung.Er hat mehr Weiche,Gefühl, Sentimentals Leidenſchaft. X---x-x---x giebt ihmd---x, muthig; dasiſt wichtiger. DasGetragene, Weich-liche, Lyriſche, glücktam beſten.Akt III. Die Geſchichtevom Stab und demAuge ſprach er gutEtwas Blaß⸗jammer-zwangartiges. Dannreißt er ſich ’raus.Der Gegenſatz iſt zugroß.Akt IV. Alser im Stuhl ſitztund nun ſagen ſoll:„er glaube, daß eseinen Judengottgäbe und nur ihmerſchienen ſei, – dasalles glaub er.Dieſe monologeStelle gab er gut.Die ganze Stelle,wie Acher, daer antwortet, iſtgut (auch in der„Und nur den Dämon haſtDu losgelaſſen“. | Ja, ja | GutDie beiden vertikalen Linien markieren die Trennung zwischen Fontanes Theater-Notizen („Ja, ja“) und seiner emphatischen Bemerkung („Gut“).[30]Dichtung) und er 55ſpricht es gut.Sein ſtummesSpiel das Außer-ſichſein als erden Widerrufzuerſt lieſt, warſchwach, über-trieben.Dann Erinnerung anGalilei und „daßSiebewegt ſich dochgut.„Die Muttertodt“ ſchwach.Das Vorleſendes Widerrufs ganzgut.Sein Wieder-zurückſteigenwar ſchwach. | auf die Treppe gut.Der Widerruf ſeines WiderrufsDer Weg, als erſie ge-ſehen hat (die Rouleaux runter)hinten rum. Alles offen;in die Stube. Nun lauſcht er.Geſpräch. 1. „Ich möchte Dichdrücken, ſo, Dich zerbrechen,ganz und gar“. „Was Ich weißwohl was.“ „Was“ fragte ſie.Der Entwurf zu „Ellernklipp“ entstand zwischen den beiden Theateraufführungen „Uriel Acosta“ (8.11.1879) und „Wilhelm Tell“ (11.11.1879)[31]562. Sieh, Hilde, der Weg iſt ſonah,oben; weißt Du nochletzten Sonnabend. Ich komme.3. Um Gott nein; nein. Ichhätte den Tod, ſo fürcht ich mich,„Vor mir.“ „Nein, vor ihm“.Ueberall iſt er, überall ſeh ichihn. Nur vorm Auge Gottes.Davor verberg ich auch oftin meiner Seele. Und ich ſeh eswie ichs jetzt ſehe. Undauch in ſeiner Strenge iſt esmild. Das iſt GottesAuge „Aber ich ſeh es nicht,ich ſehe ſeines. Und das iſtnur ſtreng und esroth und esglüht darin. Nein, nein. Um[32]57Gottes willen nicht hier. Hieriſt alles Aug und Ohr.“Nun proponirt er denPlatz hinter Kunerts-Kamp.Akt II. Rütli-Scene.Fällt allemal ab.Die Stimmen ſind zuunglücklich vonLandmann Redingan bis zu Linkund Krauſe und Dehnickeherunter. Ich vertragekeine Gutturaltöne,aber es wirkt ſoſchrecklich unächt. Esiſt alles mehr „ein-ſame Pappel“, alsRütli. Und dieMondregenbogenund die zwei gekreuz-ten Schwerter konntenes nicht retten.Fontanes Notizen zu Schillers „Wilhelm Tell“ entstanden während der Theateraufführung am 11. November 1879. Die Kritik erschien am 13. November 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 317); vgl. Nr. 3698.[33]58halb RäubergeſchichtehalbVondenweihnachts-mannähnlichen Land-ammann RedingHellmuth⸗Brämim Ganzen gut inder Rütli-Scene. Erſprach eindringlich, dieſchönen Verſe kamenzur Wirkung. „Wirſtehn für unſreWeiber, unſre Kinder“.Er betonte die Stelleſo, als gedenke erdiesmal für dieWeiber einzuſtehnund höchſtens einmalfür die Kinder,was ich mehr chevalereskgalantals richtig finde.Die vergrößerten Wortabstände in der Transkriptionsansicht haben keine semantische Funktion, sondern wurden aufgrund einer verbesserten Darstellung der interlinearen Hinzufügung mit Einweisungszeichen slash in Kauf genommen.Akt III „Dochwerd’ ich mich demLande nicht ent-ziehn.“ „Einjeder wird beſtimmtnach Vermögen.“All dies ein bis-chen zu patent,als ein hübſcher,ſtrammer jungerMann.Die Scenewie ihm derLandvogt begegnetiſt, eiſern, amSch---x, zutheatraliſch undzu proſaiſch zu-59 [34]gleich. Als etwasganz Niederes, Alltäg-liches wäre. Hierfehlte der der Dich-tung angemeſſeneStil.Der Bittner glücktewenigſtens ſo viel,daß die Scene im-preſſionable wurde.In der Regel ziehtſie langweilig aneinem vorüber.Die erſte Anſprache anGeßler und dieganze Scene ſehr gut.Hier trifft er denTon gut.„Und Euer wahrlichhätt ich nicht gefehlt“und was vorherging.All dies theatraliſch.Er ſchrie es vielzu ſehr. Auchin den Bewegungendie zu Wendungenwurden, zu theatraliſch„Dort droben iſtDein Vater; denruf an.“ Auchtheatraliſch in moll.Akt IV. DieErzählung vonſeiner Rettungauch theatraliſchund nicht allzudeutlich.60 [35]„Bald werdenſie ein Weitresvon mir hören.“Schrie er. Dasgeht nicht. Uebri-gens wurd er hiergerufen.„Es führt keinandrer Weg nachKüßnacht hin.“ DerAnfang gut. Abernachher iſt esnicht viel. Eshat keinen rechtenCharakter, manunterhält ſichnicht genug.„Du kennſtden Schützen“
etc
et ceteradieſe 3 Zeilengut, namentllichzuerſt.Medea.Akt I. Creonte(früher), Orfeound Giasone,Scene 2.Creusaund die BegleiterinScene 3. Medeazieht über denKlippenweg. Undſpricht oben. Zauberder Erſcheinung und Stimme.Fontanes Notizen zu Ernest Legouvés „Medea“ entstanden während der Theateraufführung am 17. November 1879. Die Kritik erschien am 19. November 1879 in der Vossischen Zeitung (Nr. 323); vgl. Nr. 3699.[36]61Die Klagetöne zuerſtund das kurze Zwiſchen-reden der Kinder. Creusaund das älteſte Kind,hübſche Scene. Dannerſcheint Creusa alsſie Medea ſieht.Großartig am Schlußals ſie dahinter kommt,daß JaſonCreuſaliebt und umgekehrt,als Orfeo es ihrſagt und ſie es ſiehtAkt II.Creonte, Creuſa,Giaſone, Orfeo.Dann wird Medeaangemeldet und ſiekommt und nähert ſichihm freundlich, zärtlich,Er bleibt kalt, finſterund läßt ſie ab-fallen.„Ah, ripudiarmi“.Die Kälte, Bitterkeit,Schmerz, Hohn, washier auffährt, – giebtſich ſehr ſchön.Ihr ſtummes, halblächelndes, halb ſpöttiſchesimmer ſuperiores Spielwomit ſie ſeineReden begleitet, iſtbrillant ... Das höhniſcheLeiſeſprechen brillant(hier Beifall) vor-hergehend Ah, ilmoriente – wahrſchein-[37]62lich ihr Vater oderder König, wo ſie zumBeſuche war – alldas ſehr ſchön.In der abſoluten Sicherheitdes Spiels geht etwasvon dem Zauber desFindens und Ergreiſensverloren, aber es lagauch ein Zauber darin,weil er ſich ſonatürlich – ſicher giebt.Von den Glanzſtellengeht manches verloren, esiſt doch zu todt, zu oftgemacht, zu auswendiggelernt, es wird keineSpur mehr aus demMoment heraus geboren.Und dieſe Stellen z. B.mit dem Dolch, dieManipulationen undGe---x dabei,ſind für uns zuviel.(Beifall) Nun willſie Creuſa’n erdolchen,in demſelben Momenterſieht ſie, daß Creuſagut iſt und ſie ſchau-dert vor ſich ſelbſtzuſammen, ſagt eingeniales „brrr“und verbirgt denDolch. Und balddarauf kniet ſiebittend vor Creuſanieder und beſchwörtſie. Dann ſtößt ſie63 [38]ſie wieder zurück, undnun fängt ſie an ſichzu verſtellen.Steinigungsſcene;das Scheitern der Kinderun[39]64B3.