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letzter Schein
Am Strande das erste
Licht
Die Fischer waren
in See (?) hinein
In Lüften kein Ton
Der Strand. . . leer
In Lüften kein Ton, in Lüften
kein Ton
Und es rauscht das
ewige Meer.

Des Herzens StreitEs schweigt des Herzens bangerewigerStreitEs ist nichts bang, nicht schwerEin Sandkorn in der EwigkeitUnd es rauscht das ewige Meer.

So ging es mir, so soll es sein. . . . . .Was ich bin und thu ist vielzu kleinUnd alles nur Spanne ZeitIn wirren ZeitenZieht es immer mich wieder herIch finde Genesung hier am StrandUnd es rauscht das ewige Meer.
Seiner
Sr.
Wohlgeborender Herr Fontane
September
Septembr.
12 An 1
Portion
Port:
Caffe 8, ¼ Selter 4. 1 Bier 3. 2 Lichter 8,.
23.
13 " 1
Bouteille
Bout.
Wein 40. " 14. 1 Bier 3, 1 Licht 4. " 15. 1 Bier 3.
1.2.
14 " 1
Bouteille
Bout.
Rüdesheimer
Rüdesh
40 " 17. 2 Lichter 8/. " 18. 1
Rüdesheimer
Rüdesh
40
1.40
" Beköstigung 7 Tage. 40. — — 5.40
" Logis mit Bedienung 7⁄28. – – 4.4
2)
19 " 1
Bouteille
Bout.
Scherri — 1 8.
Consumation
Cons.
13. 13
2 Lichter – – ——8. 1.16.
    Consumation
    Cons.
    14 29
Warnemünde
den
d
19.t September 1871.quitterie dankendempfing F. G. Hübner
<Schreiberhand Friedrich Fontane>
  • : Beschreibung
    französischer
    französ.
    Plätze etc.
  • Dann:
  • hübsches kleines Gelegenheits-
    gedicht auf Dobbertin
    (noch abzuschreiben)
  • Ebenfalls –„–: Entwurf
    zu einem
    interessanten
    interess.
    Brief an
    Eminenz ?
  • überhaupt stehen in
    diesem Notizbuch noch
    andre wichtige Sachen.
<Schreiberhand Theodor Fontane>
Fontane arbeitete in Dresden und Warnemünde an einigen Kapiteln seines Frankreich-Reisebuches „Aus den Tagen der Occupation“.Fontanes Gedicht „Die letzten Tage von Dobbertin“.Fontanes Brief an Césaire Mathieu, 5. Oktober 1871; vgl. HBV, 71/59.
Walpurgis-straße17.
St. St. Dominic’s ConventStone. StaffordshireEngland.
Diese Notiz stammt vermutlich von Ida von Wangenheims Hand. Sie lebte seit August 1871 als Sister Ida Baptista im Dominikanerkloster zu Stone in England. Vgl. Notizbuch A10, Blatt IIr.
Liancourt
Der superiore Reichthum desunseren Waffen unterlegenenFrankreichs ist unserer siegreichen Armeein nichts so evident entgegen-getreten, als in der Soliditätder Betten, in dem Bilderschmuckder Kirchen und in der Anzahlder über das ganze Land hinverbreiteten Schlösser. Es wirdan dieser letzteren Thatsache dadurchnichts geändert, daß man mitder Bezeichnung „Schloß“ allerdingsetwas freigebig umgeht; denn wenn auch hunderte und hunderte und tausende bleibt immer noch einII.von diesen „chateaus“ gestrichenwerden. durch Zahl und Schönheit frappirenderRest.
Wo diese Schlösser-Saatam dichtesten gesät ist, istfraglich, wahrscheinlich an der Loire; aber auch die Oise-Ufer zählen mitzu den besten Gegenden. So beispielsweise die Gegend um Mouy herum. Daist Clermont, da ist das ent-zückende Pierrefonds, da sind Mouchy und Liancourt. Die beidenletztern, während ich an jenen nurvorüber fuhr, lernte ich kennen.Mouchy ist etwa eine StundeWegs von Mouy. Es bildete, wiePierrefonds, einen Wallfahrtsortder an den benachbarten Eisenbahn- Linienin Quartir liegenden Offiziere. „Nichts schöner wie Mouchy.“ Auch ich ließ mich zu einem Besuchebereden, weil es bekanntlichschwer, ja ich möchte sagengesellschaftlich unzulässig ist,einem wiederholten „aberdas müssen Sie sehn“ auf dieDauer Widerstand zu leisten.

Man fällt dabei als Opfer, Denn dieAnsprüche, die ein alter Touristerhebt, der den ganzen Nordosten vonEuropa auf Kirchen und Schlösserabgegrast hat, sind natürlichUebung und Erfahrung bilden zuletzt einen Ichauf das unbekannte Kleine,als auf die besternpunkteten UnerläßlichkeitenBedekers zu achten. Selbstver- ständlich kommen Ausnahmen vor.Für heute also von Mouy nach Mouchy.Die Ansprücheeines altenTouristensind, mankann nichtsagen höhergespannte,abertotalandrewie dieandrerReisender.Einleitung. Ankunft. Das Nehmeneines Cicerone. Programm.Drei Kirchen. Gut.Fünf Statuen. Gut. Nehmen wir drei. Palais de Justice, Belfried, Rathhaus und Hôtel deVille.Lassen wir das Rathhaus fallen.Hotel du Bourgtherouldedas klingt gut. Eh biendenn.So brachen wir auf.
Die drei Kirchen waren: l’EgliseMaclou, l’Eglise St Ouen,und die Cathedrale. Was ihnengemeinsam ist, ist der normannischeStyl, über den ich weiterhin,bei Gelegenheit der Cathedrale, einpaar Worte zu sagen gedenke. DieKirche Maclou zeigt diesenStyl am meisten; dies istihr Werth, ihre Schönheit. ImUebrigen entbehrt sie die großen Erinnerungen. – St Ouen isteine große Kirche, die sichebenbürtig neben der Kathedralebehauptet, aber restaurirt undhat dabei das Schicks so vielerrestaurirter Kirchen erfahren, daßder Baumeister vieles hinaus-wirft was ihm nicht paßt.Jeder denkt nur an sich. Die„alten Geschichten“ wer kümmertsich nicht drum; er hat keineAhnung davon, daß jene altenGeschichten intressanter sind alsseine neuen. Das beste wasSt Ouen geblieben ist, ist dieTradition, daß die Pucelle aufihrem letzten Gange hier ein-trat, betete und dann wiederin den Zug eintrat, der siezum Scheiterhaufen führte.
Die Cathedrale ist ein Massen-bau. Seine Facade, durch zwei sich anlehnende, ursprünglich wohlkaum intendirte Thürme: derGlockenthurm und der tour de boeufnoch großartiger, zählt zu demreichsten, eigenthümlichsten, das mansehen kann. Es wirkt stadttheil-artig, wie der Tower, der Kreml,wo man es nicht mehr miteinem einzelnen Gebäude sondernmit einem Complex von Gebäudenzu thun hat. Dennoch ist nocheine gewisse Einheitlichkeit gewahrtund eine Gesammtwirkung wirderzielt, die für ein Gefühlan diese Stelle auch schön gewißaber reich, groß, imposant wirkt.
Außen wie innen begegnenwir dem Normannismus. Ichmöchte ihn äußerlich in dieThurmform und den Thurm-abschluß setzen, innerlich in eineEntwicklung und Bekundung eigenthümlicherGrazie setzen, die einmal durch die halmenartige Schlankheit derPfeiler, ebenso sehr aber durchgeeichte Proportionen zwischenHöhe und Breite die sowohl Hauptwie Seitenschiffe zeigen bedingtwird. Alle diese normannischenKirchen wirken speziellin ihren Seitenschiffen vielavenuen-hafter, man hatin höchst bezaubernder Weiseden Eindruck durch eine Avenuevon Palmenbäumen hinzu-schreiten. Ich habe dieseEmpfindung schon früher in Englandgehabt, das ja so reich istan normannischer Gothik;ich hatte jetzt den Eindruckhier wieder   Und wie inRouen, so auch tags draufin Dieppe.
Die Kathedrale ist reich anBildwerken und Erinnerungen aberdoch nicht überreich. Das erklärtsich so, daß die eigentliche normannischeZeit doch in eine Zeit fällt, wovon der Kathedrale wie sie jetztdasteht, kaum ein Stein vorhandenwar. Diese Kathedrale ist einBau aus dem 13. und 14. Jahr- hundert; die große normannischeZeit aber die mit Wilhelmdem Eroberer beginnt und mitRichard Löwenherz schließt, umfaßtnur die Zeit von 1066 bis 1196. In der alten Kathedrale,die nicht mehr ist, stand der Altaran dem „Normannenherzog“ Wilhelm dem Grafen von Kent, spätre König Harald,schwören ließ, auf die KroneEnglands zu verzichten und alser geschworen hatte, zog erdie Altardecke fort und rief: Harald du schwürst es beidiesem Spahn vom KreuzeChristi. Aber die Kathedrale von damals ist zerstört undder Altar mit ihr. Das Grabeines Bruders von König Richard isthier, ich weiß nicht ob mitherübergenommen, der Grabsteindes Königs Richard selbst istneu. Die Denkmäler fangenerst an mit dem 16. Jahr- hundert. Da sind zwei rechtsneben dem Altar.
Nun die Beschreibung Beider.Zu Häupten hier hängen diebeiden Cardinalshüte.
Vor der Kirche in dasPalais de Justice. Eshat einen großen Namen;ich glaube einen großern alses verdient. Der Concierge, der einen an immer neue Con-ciergen überliefert, so daß manimmer neue Trinkgelder zu zahlenhat, fährt mich und meinen Ciceronen(alles steckt unter einer Decke) durchein halbes Dutzend Sitzungssäle mitnapoleonischen Bienen an der Decke,die, wenn nicht die napoleonischenBienen wären, ebensogut inWaesemanns Berliner Rathhausbetroffen werden könnten, dannkommt ein großer Salle . .. . .  die ein weniges anWestminster Hall erinnertund an deren einer Schmalwandsich eine Colossal-Statue Corneillesbefindet. Es ist nicht sehrinteressant für den, der dieseDinge besser gesehen hat, esist Tudorstyl, aber weder inReinheit noch in besondrer Schönheit. Alles Detail daseinem die Sache lieb undwerth machen könnte, eineFensterscheibe mit einem ein-geschnittenen berühmten Namen, alsBild einer Heroine oder Mä-tresse (beide meist gleichinteressant) – alles fehlt.Ein kleines achteckiges Gemach,in einem achteckigen Erker-thurm, darin zu Zeiten LudwigsXII dann und wann dieStaatsrathssitzungen gehaltensein sollen ist das inte-ressanteste, das es hiergiebt.
Nicht viel besser verhieltes sich mit dem Hotelde Bourgtheroulde, dessen Namensklang so große Hoffnungenin mir geweckt hatte. Esist ein Bau ohngefähr aus derselben Epoche; Tudorstyl durchdurchetwas belgischer Rathhaus-Gothikverquickt oder auch umgekehrt,für den Spezialforscher ungeheuer intressant, aber nichtfür den, der an diese Stellenur mit einem Durchschnitts-quantum von Weltgeschichte aberohne jede Kenntniß normannischerSpezial-Geschichte tritt. In MarkBrandenburg konnte mich dieserBau zu einer Brochüre oder gareiner Ballade bestimmen, hierwo ich im flüchtigen Schauennur Weltgeschichtliches und nichtsSpezialgeschichtliches suche, ver-sagt Bourgtherouldeden Dienst. Das Beste am Ganzen sind in Doppelreihean einem Flügel hinlaufendeReliefs, die Ober ReiheScenen aus der biblischenGeschichte. Die Unterreihedie Begegnung zwischen Franz Iund Heinrich VIII, in ver-schiedenen Bildern darstellend.Auch diese hätte michweniger intressiert, wennmir nicht die Holbeins Hampton Court nochin Erinnerung gewesen wären,die so ziemlich dasselbedarstellen, aber farblichlebendig.
Von Hotel de Bourg-theroulde zum Belfried. Hierbietet sich schon mehr. Neue Beschilderung dran.
Unser Pakt war nun so ziem-lich erfüllt, alles abgethan. Esblieben nur noch die fünf Sta-tuen, die ich bis auf drei heruntergehandelt hatte. Ich strich nochrasch eine: den Corneille aufder Brücke. Ich war sicher, daßer mir nicht entgehen konnte.Verblieben noch Boieldieu undJeanne d’Arc.
Wir nehmen den Compo-nisten zuerst. Da stand eram . . . . . . ., unbe-deutend, in der üblichen Stein-kohlen-Patina. Ich hatte nurdas eine Gefühl: wie kannder Vater der „weißenDame“ so schwarz aussehen. Nun zur Pucelle. Ich bemerke, daß es doch auchmit den Jeanne d’Arc-X---x-gen an dieser Stelle viel schlechterbestellt ist, als man aneinem Orte glauben sollte,wo sie gefangen saß, ver-hört und verurtheilt wurde.Es finden sich in ganz Rouennur drei Stellen, wo derName der Jungfrau klingt. Stadt, dichtam Amiens-Bahnhof, stehtein runder, fensterloser Thurm,ein bischen Windsor-Tower,ein bischen Gas-Thurm,der das Gefängniß der Jungfraugewesen sein soll. Siesaß da, wo eine ehemaligeKanonenluke jetzt zu einemFenster hergerichtet wurde.
Der andre Ort ist dieKirche St Ouen, wo sieauf ihrem letzten Gangebetete. Endlich der dritteOrt ist der Place de laPucelle, wo sie, der Sage nach,verbrannt wurde, wo sich jetzt ihreStatue erhebt. Ein sehrverunglücktes Ding. Sie hat,wie alles Weibliche was ausder Louis XV Zeit hervorging, dasAnsehn einer büßenden Magdalena(alles war damals Magdalene unddie Kunst glaubte ihre Aufgabeerfüllt zu haben, wennsie büßen ließ) und keineSpur von jener Andacht und jener Simplicität istan dem Ganzen, dendas einfache Steinbild imJeanne d’Arc Hause zuVaucouleurs trägt. AllesPhrase, alles willkürlich, alles so unhistorischwie möglich. Da standsie nun auf einemdreieckigen, ausgeschmücktenPostament mit langer, langerInschrift (in der muthmaßlichLouis Quinze mehr ver-herrlicht wird als dieJungfrau) und war sorecht zu einem Symboldes gegenwärtigen Frankreichsgeworden, denn ihr rechterArm und das Heft ihresSchwertes waren weggebrochen. Ich zeigte darauf hin. MeinCicerone verstand mich augen-blicklich und sagte: „ihr Armwird wieder wachsen. Gotthat immer Wunder an ihrgethan.“ Er klang halbpatriotisch, halb frivol. Esfreute mich aber; wir schiedenals gute Freundeund einen Ueber-schuß-Franken begleitete ichmit den Worten: Gott hatimmer Wunder gethan; möger wachsen.
Wir schieden als guteFreunde. Es mir nunnoch einiges in und außer-halb der Stadt, das ichohne Führer sehen wollte. Dennallein sehen ist doch nochbesser als der beste Führer. Ich sage es blieb mirnoch allerhand. Leider wares mehr als ich wußte,ich hätte sonst meinen Auf-enthalt in Rouen umeinen, vielleicht um zweiTage verlänger müssen. Ersteine Woche später, als ich miteinem jungen Jägeroffizier derlange in Rouen gelegen hattean Laon und St Quentinvorüberfuhr, erfuhr ich wasich alles versäumt hatte. Nichtbloß das Schloß von Robert leDiable, der mir dadurchentzaubert war, daß die Gnaden-Arie nicht drin gespielt worden war – auchdie Trümmer-Abtei von Jumièges hatte ich nicht gesehn.. . . . .entging mir, weil ich von ihremDasein damals nichts wußte.Erst später, als ich miteinem Gläubigen zusammentraf,erfuhr ich daß in eben dieserAbtei das Herz der AgnesSorel beigesetzt wurde, umdas die Mönche von Jumiègesgebeten hatten, als man ihrenLeib nach . . . . inder Touraine schaffte. Eineschwarze Marmortafel zeigtnoch die Stelle, wo dasHerz hier ruhte. (EineBüste der Sorel, wie ichvon andrer Seite her erfahrenhabe, befindet sich inSchloß Chenonceau, dessenich Saint . . . . bei Gelegenheit von Gabriele d’Estreesund Diana von PoitiersErwähnung that.Jumièges entging mirund das Schloß Robert desTeufels und die Kirchezu . . . . . ., aber die Kirche Bon-secours, die Hügelkirchedie nur einhalbe StundeWegs von Rouen ent-fernt auf dieses nieder-blickt, diese entging mirnicht. Ein Fiacre, derenviele an Pont Corneillestehn, führte mich hinauf.Es ist ein Doppeltes, wasdiese Stelle zu einer Sehens-würdigkeit gemacht hat: DieAussicht und die Kirche. Die eine ist schön, die andre erhebt diePrätension es zu sein; aberich kann es nicht finden. Esist dies die Kirche.
Die Kirche von Bonsecourserhebt den Anspruch einStück Mustergothik zu seinwie die Aukirche in Münchenund vielleicht andre mehr.Sie hat aber des Gutenzu viel gethan. Sie ist somusterhaft, das sie faktischzu einem – „Muster“ ge-worden ist, in dem Sinne wie der Muster-teppich einer Tapisserie-Handlung. Diesbezieht sich selbstverständlichnur auf das Innre derKirche; äußerlich ist sie einsolider, geschmackvoller Bau.Aber gerade das Innere istes, das einem Staunenund Bewunderung abringensoll, und manchem viel-leicht wirklich abringt. Ichbeneide ihn nicht drum.Das Prinzip der Buntfarben-Ausschmückung, das ich geltenlasse, es überschlägt sichhier. (Nun ausführen.)
Dies blauund roth und gold istanfechtbar, aber unanfecht-bar ist der Zauber in Formund Farbe, der sich eineman dieser Stelle aufthutwenn man auf Rouenhernieder und das Seine Thalhinauf, hinunter sieht. - - - - - - - - - - -und am Fluß hin zog sich derprächtige Quai.
Diesen Quai, sein Leben, seinTreiben wollt’ ich noch imTagesschein genießen; so dannwieder hinab; in zehn Minutenwaren wir unten, beim Brücken Corneille einen flüchtigenBesuch, ein Flaniren aufund ab und so saß ich dennnun im Cafè. . . . einentzückender Platz, dran wohldie glücklichste Stunde vieler4 er und 44 er Offizierehängen werden. Hier ersterschließt sich einem dasgroßstädtische, das residenzlicheRouen. Hier ist es wie inNancy im Café Stanislas. Vater Moore derRichterThomas MooreSohn, Töchter undSchwiegertöchter vonThomas Moore (Judge). lauterfeine, durchgeistigte,englische Gesichter, schonganz the idealisticaristocratic stamp.

Das wunderschönechimney-Piece,ein Ding wieein Triumphthor.

Ebenso JaneSeymours Gold Cup. Sir Henry GuildfordBleistiftskizze undOelbild.Warham Erzbischof.Johanna Seymour mehr-fachDer Duke of Norfolkmit dem goldnenVließ.Königin von Sabain schwarzer Tusche.Schöne Photographienaus der Belvedere Galleriein Wien.

Hubert Morett

DresdnerGallerie.Ich halte dies füreines der schönstenund vollendetstenPortraits die jegemalt wurden. Lebensvollster Gesichtsausdruck,größte Liebe undAkkuratesse ohnein Porzellan-malerei zu ver-fallen, einfachsteund größte koloristischeWirkung. Selbst dieVan Dycks haben mich nichtso entzückt. Unbekanntes Bildniß,junger Mann in schwarz,einen Herr Cook inRichmond gehörig.Ebenso. Alter Mann.Einem Herrn Piercyin London gehörig.Basel, Wien, München unddas Britische Museumhaben Photographiengeschickt.
Numero
No
317
einegroße Federzeichnung, schmalund lang. Lanzen undSpeerkampf. Wahrscheinlicheine Schweizerschlacht.
St Quentin
Am 16. hatten dieFranzosen (Faidherbe) St Quentin besetzt und uns ver-trieben. DieHauptmasse kamwohl erst am 17. u. 18. Der Regimentskommandeurals er GoebensSchlacht Dispositionerhält. Sehr gut.503. Er stelltden Kampf gegenOsten als die Haupt-sache dar.

Der Cavallerie-Angriffbei Savy.Aehnlich wie bei Bovesund besonders bei Bapaumefand auch hier die CavallerieGelegenheit zu einerglänzenden Attacke.

Lageplan des Schlachtfelds; Saint-QuentinSaint-QuentinSaint-Quentin. StQuentin

Faidherbe am 17.in St Quentin.

Am 18. standen sie imSemicircle bei Vaux, Roupy etc.


Die 2. Divisiondes XXIII. Corpshatte Gruges undCastres unter GeneralGrislin besetzt.Hier begann unserAngriff 9 Uhr (??) Canal CrozatoderCanal von St Quentinläuft neben derSomme her, undschafft hier eine doppelteScheidelinie; rechtsdavon stand das22. Corps, linksdavon das 23. Corps.Jenes Corps hatte dieVertheidigung nach Osten,dieses nach Süden.Der Angriff der 16.Division ginggegen das 23.Corps.
Um 2 Uhr hattenwir übrall gewonnen,besonders nach Südenhin, in diesemAugenblick warfFaidherbe aus seinerReserve 8 Bataillone Mobiler an seinen äußersten rechtenFlügel und schuf hiermomentan, da wirhier sehr wenig hatten eine Verbindung. Die44 er hielten sichaber gut wie immer,die Mobilen mußtenzurück und damitwar die letzteChance verloren.
Dies Operirenmit den 8 Bataillonenwar sehr geschickt,Faidherbe hatte unsreSchwäche an dieserStelle sehr wohlerkannt.
Dies war etwaum 2.
Um 3 allgemeinerRückgang besondersim Süden. Faidherbesuchte dadurch zu halten,daß er jetzt gute Soldatenvom 22. Corps dem23. Corps zu Hülfeschickte, aber zuspät. Nirgends wares mehr zu halten,um 4 allgemeinerRückzug, beziehungsweiseFlucht. Die beiden Divi-sionen des 22. Corpswurden kommandirtdurchGeneral Deroja und
Paulze d’Ivoy.Sie hatten Linie, Marine,Zurren des Nordens etc.23. Corps (2. Division)General Gislin

Die Tage von Dobbertin.

Die Sonne ist im Scheiden
Das Boot fährt über den
See
Die Erlen und die Weiden
Spiegeln sich im See
Die Schwäne stillere Kreise
Im weiten Wasser ziehn
Ich denk an die goldnen
Tage
An die Tage von Dobber
tin.

Die lange Zeit, die ichseit’ Empfang Ihres soausführlichen wie gnädigen Schreibens vom 22. Juli habe ver-gehen lassen, verräthwenig von der ganzbesondern Freude, diemeine Frau sowohl (diesich
Eure
Ew.
Eminenz angelegent-lichst empfiehlt) wieich selbst über eben diesenBrief empfunden habe. Ichwürde mir über meinlanges Schweigen ernsteVorwürfe machen,wenn ich einerbloßen Schreibe-Unlust,die ich übrigens niehabe, darin nachgege-ben hätte; ich darfaber wohl sagen, daß ichvor Ueber-Arbeit nichtzu einer Beantwortung einesBriefes gekommen bin, der vielleicht mehr noch als irgendein früher von
Eure
Ew.
Eminenz
empfangenesSchreiben eine sofortigeprompteDanksagung hätte. JeneUeber-Arbeit entstand daraus,daß ich mich im Juni nieder- setzte, um eine April- und Mai -Reise in Nordfrankreichzu beschreiben und daß unterder Arbeit, ganz gegen meinenWunsch und Willen, auseinem 1 bändigen Buche ein2 bändiges wurde. Es istnoch nicht ganz beendet,aber ich bin doch in diesem Augenblick so weit damit,, daß ich aufathmenund wieder an andresherantreten kann. Bisheute, dem Jahrestage meiner Gefangennahme hat alles andre zu Dommremy daneben geruht. Dieser Tag soll aber nicht ohne ein Lebenszeichenvon mir vorrübergehen. Er die Cathedralen Nordfrankreichs erfreuten, wie erst dieMittheilungen über denErzbischof Darboy, über den Generalvikar Surat undzuletzt der in doppelter Abschriftmir huldvoll mitgetheilte über den Missionsgeistlichen Leon Guerin, Brief des Geistlichen Guerrin. dessen schönen Brief vom 26. Mai mir huldvoll Wir haben diesen Brief in einer Doppelabschrift mitgetheilt haben. hier unter tiefer Bewegung, gelesen, unter Thränen, die wohl jederfühlende Menschen bei Erzählungen solches Todes-muthes haben wird,doppelt aber solche Personen,deren Schicksal ein soähnliches war und die, wie ich,auch nahe daran wenigstens in Betreff der speziell gegen sie gerichteten Anklagewaren, absolut schuldloszu sterben. Es könntemich mit einem stillenNeid erfüllen, daß meinHinausgehn aus diesemLeben nicht so schön, sovertrauensvoll, so gottergebengewesen sein würde.Nochmals meinen, unsrenDank für diese Mitthei-lungen.
Den ganzen vorigen Monate habe ich in dem benachbarten Großher-zogthum Mecklenburg zugebracht, wohin ich mich zurückgezogen hatte, um ganz ungestört Fräuleinstift, dessen etwaskümmerlich gerathenes Bild. ich diesen Zeilen an- schließe und das bisdiese Stunde, trotz seines protestantischen Charakters, denNamen führt: „KlosterDobbertin.“ Wir habensolcher „Klöster“ hier sowohl,wie auch in meiner heimath-lichen Provinz Brandenburg,mehrere, Stiftungen, dieetwa dreißig Jahre nachder großen deutschen Kirchen-bewegung, aus dem katholi-schen Glauben in das lutherischeBekenntniß übertraten,mit Ausnahme dieses einenUnterschiedes aber, in allemandern völlig unverändertblieben. Deshalb kannman an diesen Orten die Art und Weise des 16. Jahrhunderts noch ganzvorzüglich studiren, um somehr als alle diese Plätze,meist abgelegen vom Welt-verkehr, in ihren altenUeberlieferungen in nichtsgestört wurden. Hiergiebt es noch eineDomina, eine Priorin, Praepositi und einen Klosterhauptmann,; die adlichen Damen selbst führen denNamen „Conventualinnen“und das Ganze behauptetnoch eine völlig selbst-ständige Stellung und kennt keine andre Abhängigkeitals die Abhängigkeit voneiner Art adligem Ober-hause, das aber seinerseitsan den alten Ueberlieferungenweder rüttelt, nochrütteln darf. Die„Domina von Dobber-tin“ nimmt den erstenRang nach dem Landes-fürsten ein und genießtin wie außerhalb desKlosters eines hohen Ansehns.Es ist in diesem Augenblickeine 92 jährige, kleine Dame(ein Fräulein v. Quitzow)die dieses hohe Amt bekleidet, seltsamer Weise ein Zwillings-kind, deren Zwillingsschwester,ebenfalls unverheirathet und vongleicher Rüstigkeit, bei ihrer Schwester oftzum Besuche ist.Es giebt eine ganze historischeLiteratur dieses Klosters und nichtsist amüsanter zu lesen, als der
„Nonnen-Krieg“den die in ihrem Glaubenverharrenden adligen Damengegen die dann undwann erscheinendeprotestantischePfarrgeistlichkeitführten, wobeies, von denunglaublichstärkstenAusdrückenabgesehen,auch zuThätlichkeiten,zu einerKriegführung imKleinenkam.Floret-Band fürFrau Forst-Inspektor
Fräulein
Frl.
von Rohr
v.
Rohr
R.
konntenicht nach
Warnemünde
W.
kom-men weil sieHünekes nächsteWoche erwartet.Sie wird am Sonna-bend an der Post sein.
  • 217. nichts. Nurzu ersehn, daß die31 er scharf warwaren
  • 219. Die Ueberraschungdes Lagers; einigeScenen.
  • 220. Die 93 erwaren im 2. Treffen;später im ersten undverfolgten bis Mou-zon; ein
    Bataillon
    Bat:
    27erauch.
  • 230. Die Maas-Armeebei Beaumont.Kurz aber gut.
  • 270. Ebenso wie230, aber etwasbesser. Es verlohntsich nur dies zunehmen und ein paarNotizen von 219.
    Ob bei Maison blanchedie 8. oder 7. Divisionwar, ist nicht rechtzu ersehn.

Ταβλι δ'ωτε. Φρλ. φ.Ρ – Inspektor. Damenin Trauer. Der Schüttelkopf. Der nichtschneiden kann.φωγτει.Balsam-CaféZeitung mit Mostrichtopf.
Metz
Die neuen Befesti-gungen.Nach der „Ztng. f. N.“ Metz hat 5 Forts Davon waren bei Eintritt der Belagerung nur diedrei ersten fertig, diebeiden andern erst in denGrundzügen. Es wardeshalb nöthig hiergroße Redouten an-zulegen um die Festung gegen Norden undNordosten zu schützen.So entstanden die RedoutenLes Bordes undSt EloyEbenso wurde der Eisen-bahndamm zu Montignyzu einer formidablenContre-Approche umgestaltet, wozu späternoch eine Redoutbei Grange Mercierund die Befestigungen vonChatillon und SchloßGrimont kamen. Gebirg und Meer.
  • Meer: die Weite,die Bewegung, der Ton.
  • Gebirg: die Enge, dieStarrheit, die Stille

Deshalb wirken sieso verschieden, trotzdemihnen die Großartig-keit gemeinsam ist.Diese Unterschiede fallenso bedeutend ins Ge-wicht, daß nervöseNaturen das eineoder andre gar nichtertragen könnten, deneinen drückt die Enge,den andern peinigt die Mono-tonie.
Schloß Bellevue
Die staubige Chausséezurück halten wirnoch einmal, nachDonchery wieder Frontnehmend, an CoqGaulois.
Die Höhe vonFresnois unmittelbarlinks,, links vorwartsdie Höhe von Doncheryund zu Füßen dieserHöhe wie die Stadt soauch Four aux chauxalles haben wir gesehn, es bleibtuns nur einletzter Punkt noch, der, der das S---xauf den Tag vonSedan drückte: Schloß Bellevue.
Wir habenes unmittelbarzur Rechten; eineArt Parkweg fährthinauf, wir folgenihm.
Es ist keine 10Minuten Wegs.Das erste Gitterthorverweist auf einZweites. Hier istein Glazuggleich daneben eineTafel:

An Liseden Kranz be-zahlen fürMamas Grab.
Ueber französisch-sprechen beiMetz.Ueber Lothringenund Elsaß undihre verschiedenenPositionen beiGorze.


Von Dobbertin, nacheinem kurzen Aufenthaltin der kleinen ResidenzSchwerin (dessen Schloßwenn ich nicht irre einefreie Nachbildung des Schlosseszu Chambord, odereines andern berühmtenLoire-Schlosses ist) wandteich mich nach dem meck-lenburgischen Seebade: Warnemünde. Es isteins der vielen Seebäderan unsrer Ostsee-Küste,nicht besonders elegant,aber darin schön undanziehend, daß seine beste Straße sich unmittel-bar am Meer hin-zieht, so daß dieWellen, an einemSturmtage, beinah dieSchwellen der Häuserberühren. Es istein ins Klein-Bürger-liche übersetztes Dieppe,ein Ort, der mirgerade durch die geringenPrätensionen die ermacht seit Jahren lieb und werth geworden ist. Inden Wochen, wo ichmich aus dem Getriebe der großen Stadt zurück-ziehe, um entweder inStille zu arbeiten, oderin Stille spatziren zu gehn,in solchen Wochen willich nicht auch noch durchjene Toilette- und Repräsen-tations-Fragen gepeinigtwerden, die unser regel-mäßiges Residenz-Lebennur allzusehr beherrschenund oft wie eine schwereLast auf uns drücken.Der Anblick Warnemündesund des anbrandendenMeeres rief mirdie August-Tage des vorigenJahres, die ich daselbst zubrachte, wiedervor die Seele. JedenTag aufregende Nachrichten vonStraßburg und Metz undunmittelbar vor uns(nicht minder aufregend)die französische Flotte,die in der Ostseekreuzte und von derwir allnächtlich einenLandungsbesuch erwar-teten. Wie vielesliegt dazwischen!
Eurer
Ew.
Eminenz
letztesebensoausführliches wiegnädiges Schreiben kammir, von allemandern abgesehn, auchbei meiner Arbeit – ichbeschrieb gerade Rouen –sehr zu Statten und ichwar in der glücklichenLage
Eurer
Ew
Eminenz
gefälligeNotizen über Caen,Bayeux, Jumiègesin einer Anmerkung benutzenzu können.
Es ist Zeit, daß ichschließe. Dieser Domremy-Jahrestag mag es gestatten,daß ich noch einmal meinemtiefgefühltesten Dank vor
Eurer
Ew.
Eminenz
ausspreche.Dem . . . Guerr in,dessen Brief mich so bewegtund zugleich mir fühlbar gemachthat, wie viel mirnoch fehlt, bitt ichmich unbekannterweiseempfehlen zu wollen.
In steter Dankbarkeitund Ergebenheit EwEminenz gehorsamsterDiener
Theodor Fontane
Th. F.
la sainte cèneAbendmahll’esquisse die SkizzeJe venais de dire.

RouenSt.
Quentin
Ouen.
oint Ouinl’onction l’ointMaclauMademoiselle de la Seiglière. Zurbaran
und
u
Spag-noletto.Fontane schrieb sein Briefkonzept an Césair Mathieu am 5. Oktober 1871, ein Jahr, nachdem er in Domrémy verhaftet worden war. Die Ausfertigung ist nicht überliefert, der Entwurf wurde erstmals abgedruckt in: „Märkische Zeitung“, 21.5.1921.Césair Mathieus Brief an Fontane vom 22. Juli 1871 ist nicht überliefert. Mathieu hatte Fontane Notizen über die Kathedralen in Nordfrankreich übermittelt sowie über den Pariser Erzbischof Darboy und seinen Generalvikar Surat, die während der Pariser Commune standrechtlich erschossen worden sind. Außerdem lag Mathieus Schreiben eine Abschrift eines Briefes des Missionsgeistlichen Léon Guerrin bei. All diese Informationen verwendete Fontane für eine Fußnote in „Aus den Tagen der Occupation“ (Kapitel „Rouen III“; vgl. Chronik, Bd. 3, S. 1744f.
Fr. WolffhardtBuchbindermeisterPapierhandlungLeipziger-Str. 106.