[Dieser Abschnitt gehört zu Teil III der Gesamtdokumentation].

important: Beta-Version vom 6. Oktober 2016

Der Edierte Text der digitalen Fontane-Notizbuch-Edition erfasst Fontanes und Emilie Fontanes Notizbuchaufzeichnungen sowie die Einträge weiterer zeitgenössischer Schreiberhände und Friedrich Fontanes als „Text“. Er ist als linearer Lesetext angelegt, der die Notate in einer Kombination von Schreibchronologie und inhaltlicher Zuordnung präsentiert. Diejenigen Merkmale, die die Notizbücher in ihrer physischen Beschaffenheit betreffen, bleiben für die Textkonstitution unberücksichtigt und werden im Überblickskommentar beschrieben. Das betrifft beispielsweise die Etiketten und Klebchen der Herstellungsfirmen an den inneren Einbanddecken sowie die aufgeklebten Taschen. Alle archivalischen Einträge (Signaturen, Foliierung und Provenienzstempel) werden im Unterschied zur Transkription nicht reproduziert. Sie werden lediglich im Überblickskommentar und Header beschrieben. Das gilt auch für Fontanes und Emilie Fontanes Paginierungen. Auf- bzw. angeklebte Blätter werden ebenfalls nur im Überblickskommentar beschrieben, in dem auch über den Beginn und das Ende von Niederschriften auf auf-/angeklebten Blättern informiert wird. Die Beilagen werden hingegen berücksichtigt. Die handschriftlichen Aufzeichnungen und gedruckten Texte auf den Beilagenblättern werden nach den Prinzipien der Transkription diplomatisch transkribiert und am Schluss des jeweiligen Notizbuches angeordnet. Beilagen anderer Art werden ebenso wie die Papierbeilagen im Überblickskommentar beschrieben und nach der letzten Notizbuchaufzeichnung abgebildet.

Der Text wird zeichengetreu in seiner historischen Gestalt in der letzten gültigen Textschicht konstituiert. Im Unterschied zur Transkription wird in die Textgestalt der Handschriften und Drucke in Ausnahmefällen eingegriffen; dies gilt ausschließlich für fehlende Trennstriche bei interlinearen Hinzufügungen und für Wortwiederholungen bei Seitenumbrüchen sowie bei Druckfehlern. Alle Texteingriffe werden im Apparat nachgewiesen. Unbeschriftete Seiten werden nicht reproduziert, sondern nur im Überblickskommentar und im Header beschrieben. Ebenso werden ausgerissene und ausgeschnittene Blätter sowie Klebespuren nicht berücksichtigt, sondern im Überblickskommentar vermerkt. Zeilen- und Seitenumbrüche werden nur bei semantischem Grund wiedergegeben. Weitere räumliche Markierungen (Einrückungen, leere Zeilen, größere Buchstaben und Wortabstände) werden bei semantischer Relevanz berücksichtigt; ebenso werden die verschiedenen Positionierungen bei inhaltlicher Bedeutung in relativer und normierter Ausrichtung wiedergegeben (z.B. bei Überschriften, Listen, Versen und Dialogen, bei Absätzen und Unterführungen sowie bei Tabellen). Die unterschiedlichen Schreibaufträge werden nicht visualisiert. Die Skizzen werden positionsgetreu graphisch eingefügt und die Beschriftungen diplomatisch transkribiert. Drehungen bleiben unberücksichtigt. Die unterschiedlichen Einweisungszeichen werden nicht reproduziert. Metatextuelle Zeichen, die Fontane am Rand platzierte (z.B. ein Fragezeichen), sowie Fontanes Autorkommentare hinsichtlich des geschriebenen Textes, der Medialität des Notizbuches oder des Schreibprozesses werden im Stellenkommentar an entsprechender Bezugsstelle vermerkt.

2.1 Textkonstitution bei handschriftlicher Überlieferung

Die unterschiedlichen Schriften der Handschrift (Lateinisch und Deutsch) werden differenziert, ebenso die verschiedenen zeitgenössischen Schreiberhände sowie die Schreibgeräte und -stoffe. Diese werden wie der Duktus über mouseover/tooltip angezeigt. Geminationen (bei „m“ und „n“) werden zu „mm“ und „nn“ aufgelöst, das Schaft ſ wird zu rundem s normiert. Das Trema („ë“, „ÿ“) wird beibehalten sowie hoch- und tiefgestellte Zeichen. Alle Unterstreichungen werden sinngetreu in vereinfachter Form wiedergegeben. So wird die Anzahl der horizontalen Unterstreichungslinie erfasst, nicht aber die Form. Vertikale Anstreichungen werden als horizontale unterbrochene Unterstreichungen ausgezeichnet. Umrandungen und Abgrenzungslinien, die lediglich die Blattbeschriftung organisieren, werden nicht reproduziert. Dient eine Umrandung allerdings der semantischen Hervorhebung, dann wird sie schematisch wiedergegeben. Absatz- und Schlusslinien werden ebenfalls normiert. Erledigte Aufzeichnungen, die in den Notizbüchern durch einen Erledigungstrich und ggf. durch Fontanes Hinweise gekennzeichnet sind, werden im Edierten Text mit einer Diagonalen markiert und im Stellenkommentar diskutiert.

Genetische Informationen

werden nur in der digitalen Transkriptionsansicht über mouseover/tooltip mitgeteilt.

2.2 Textkonstitution bei Drucken (z.B. Zeitungsausschnitten, Broschüren, Umgebungsplänen)

Die Wiedergabe der gedruckten Texte folgt ebenfalls zeichengetreu, wobei das Schaft-s (ſ) zu rundem s (s) normiert wurde. Die Differenzierung zwischen „Fraktur“ (Standard) und „Antiqua“ wird ebenso beibehalten wie die Kursive bei Antiqua und Initialen, Versalien und Kapitälchen sowie gesperrte Zeichen und Fettung. Abkürzungen sind nicht aufgelöst, lediglich die tironische Note wird als „etc“ wiedergegeben. Geviertstriche werden als Geviertstriche ausgezeichnet und hochgestellte und tiefgestellte Zeichen berücksichtigt. Die Buchstabengröße wird in ihrer relativen Größe reproduziert. Absätze und Überschriften werden normiert, andere Zeilenumbrüche werden nicht reproduziert.

Zu den Einzelprinzipien der Textkonstitution/des Edierten Textes vgl. die Kapitel 3.21 Handschriftliche Aufzeichnungen und 3.22 Drucke der Editorischen Gesamtdokumentation.